
Viele Hühnerhalter stellen sich die Frage, wie sie ihre Lieblinge vor winterlichen Temperaturen schützen sollen. Zwar sind Hühner sehr robust und verfügen über ein warmes Federkleid, dennoch erleichtert ein winterfester Hühnerstall das Überleben der Tiere. Im Herbst entstehen meistens noch keine Probleme, da es Hühnern in der Regel selbst bei -10°C im Freien noch gut geht. Die Eierproduktion nimmt jedoch ab. Um Energie zu sparen und die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, legen Hühner eine Eierpause ein. Sie wenden einen Großteil der Energie auf, um der Kälte zu trotzen. Wenn Sie den Hühnerstall winterfest machen, haben wir die richtigen Tipps für Sie.
Die Vorbereitung für den Winter
Der erste Schritt ist die Reinigung des Hühnerstalls. Um Parasiten abzuhalten, sollten Sie einen Anstrich aus Kalkmilch aufbringen. Die Keimbildung wird reduziert und die Hygiene steigt. Zum gründlichen Reinigen des Hühnerstalls gehört auch das Erneuern des Sandbades und des Einstreus. Nach dem Säubern des Hühnerstalls kontrollieren Sie alle Bereiche auf vorhandene Schäden. Bedenken Sie, dass Reparaturen am besten durchgeführt werden sollten, wenn kein Forst vorhanden ist. Achten Sie bei dem Check vor allem auf folgende Punkte:
- Sind im Material Risse vorhanden, die behoben werden müssen?
- Zieht es im Stall?
- Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch?
Tipp: Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 Prozent und 80 Prozent liegen. Die Luft sollte im Stall zirkulieren können, ohne Zug zu erzeugen.
- Können alle Bauteile winterlichen Bedingungen standhalten oder könnten Schnee und Regen Schäden anrichten?
- Ist der Hühnerzaun noch intakt?
Welche Voraussetzungen muss der Stall erfüllen, damit er winterfest ist?
Wenn Sie einen Hühnerstall kaufen und aufstellen, dann müssen Sie auf den Ort für das Trinkwasser achten. Steht das Wasser im Freien, kann es leichter einfrieren. Wählen Sie einen geschützten Platz aus, am besten ist es, im Winter den Trinkbehälter in den Innenraum zu stellen. Eine Beheizung für das Trinkwasser kann sinnvoll sein. Kontrollieren Sie außerdem die Isolierung des Hühnerstalls. Die Innenraumtemperatur sollte möglichst konstant gehalten werden können. Über die Frage, ob eine Dämmung notwendig ist, werden kontroverse Diskussionen geführt. Kritiker führen an, dass sich im Dämmmaterial Parasiten einnisten könnten. Zu den Vorteilen gehört jedoch die größere Wärme im Innenraum, ohne dass Sie Geld in Heizkosten investieren müssen.
Für die Dämmung sind Styroporplatten eine gute Wahl. Bringen Sie das Material rundherum am Hühnerstall an. Eine Alternative sind Strohballen. Sie können das Stroh direkt an den Stall schieben und eine natürliche Isolierung erreichen. Ein großes Problem ist Kälte, die von unten in den Hühnerstall steigt. Haben Sie die Möglichkeit, den Stall von unten zu dämmen, verbessert sich das Raumklima. Wird der Hühnerstall winterfest gemacht, müssen Sie die möglichen Schneelasten auf dem Dach berücksichtigen. Morsches oder zu dünnes Holz können großen Massen nicht standhalten und es würde zu Einbrüchen kommen. Aus diesem Grunde müssen Sie das Dach genau inspizieren und gegebenenfalls einen Austausch von Brettern vornehmen.
Bezüglich der Luftdichtigkeit müssen zwei Faktoren berücksichtigt werden: Auf der einen Seite darf kein Zug entstehen. Auf der anderen Seite müssen Belüftungsschlitze vorhanden sein. Die Hühner müssen mit Frischluft versorgt werden, damit sich die Keimkonzentration erniedrigt und die Gesundheit der Tiere steigt. Stoßlüften alleine würde nicht ausreichen. Das Prinzip der Schwerkraftlüftung ist effektiver. Die Tiere heizen die Luft im Hühnerstall auf, sodass Konvektion entsteht. Die Feuchtigkeit geht in die Luft über und wird mit ihr nach draußen geleitet. Kalte und trockene Luft strömt in den Innenbereich vom Hühnerstall.
Die Gesundheit der Tiere
Die Winterzeit ist für die Hühner eine große Belastung. Daher sollten Sie die Gesundheit der Tiere kontrollieren. Ist das Huhn gut genährt und hat etwas Speck angesetzt, dann ist für das Tier leichter, den Winter zu überstehen. In der kalten Jahreszeit können Sie den Hühner gelegentlich zusätzliche Futterrationen geben. Größere Futterportionen führen dazu, dass die Hühner Fettschichten ansetzen, was dem Schutz gegen die Kälte dient. Untersuchen Sie außerdem den Kamm und den Kehllappen auf Auffälligkeiten. Kommt es zu Erfrierungen, so sind besonders diese beiden Körperbereiche gefährdet. Sie erkennen Erfrierungen an schwarzen beziehungsweise dunklen Flecken. In diesem Fall müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen. In der Regel überleben die Hühner solche Blessuren. Vorbeugend können Sie die gefährdeten Stellen mit Vaseline einreiben, um sie zu schützen. Bei federfüßigen Hühnerrassen tritt ein weiteres Problem auf: Im Winter kann der Schnee zwischen den Füßen gefrieren. Die betreffenden Hühnerrassen sollten daher im Stall verbleiben.
Die baulichen Veränderungen am Hühnerstall im Winter
Im Winter werden die Tage kürzer, wodurch den Hühnern eine geringere Lichtmenge zur Verfügung steht. Die Tiere nehmen in Folge dessen weniger Nahrung zu sich, weswegen sie mehr frieren. Von Natur aus ist der Stoffwechsel der Tiere auf mehr als 12 Stunden Licht eingestellt. Die Verwertung der Nahrung erfolgt relativ schnell, sodass die Tiere wieder neue Nahrung benötigen. Sitzen die Tiere in der dunklen Jahreszeit pro Tag 15 oder 16 Stunden ohne Sonnenlicht im Stall, dann nehmen sie in dieser Zeit kein Futter auf und es kann zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Für die Tiere ist somit nicht nur Wärme sondern auch Licht lebensnotwendig.
Wenn Sie einen Hühnerstall kaufen, sollten Sie parallel hierzu Beleuchtungsmöglichkeiten integrieren. Sie können eine Beheizung integrieren, um im Innenraum eine Mindesttemperatur zu halten. 14 bis 16 Grad Celsius sind als Richtwert zu empfehlen. Die meisten Hühnerhalter verzichten jedoch aus Kostengründen auf die Beheizung. Wenn der Hühnerstall winterfest ist, dann ist eine Beheizung nicht zwingend erforderlich. Entscheidend ist, dass eine verschließbare Tür, eine dicke Lage Einstreu und gut isolierte Fenster vorhanden sind. Wer einen Hühnerstall kaufen möchte, der hat die Wahl zwischen mobilen und nicht-mobilen Ausführungen. Ist der Stall beweglich, können sie ihn in der kalten Jahreszeit an einen geschützten Ort stellen.
Eine Überdachung hält Kälte, Schnee und Regen ab. Besonders vorteilhaft ist es, wenn Sie den Stellplatz selbst gut erreichen können und nicht über glatte Flächen laufen müssen, um zum Hühnerstall zu gelangen. Kleine Bereiche sind leichter zu erwärmen als große Bereiche. Durch ihre Körperwärme erzeugen die Hühner Wärme, die gehalten werden sollte. Bei einem großen Stall sollten Sie den Bereich der Sitzstangen mit einer Matte oder einer Decke abtrennen. Sie erzeugen ein Schlafabteil, in welchem sich die Tiere aneinander kuscheln können. Decken, Strohmatten und gepolsterte Säcke wirken ebenfalls isolierend. Sie können mit diesen Hilfsmitteln Fenster und Türen gegen die Kälte abdichten.
So machen Sie den Außenbereich vom Hühnerstall winterfest
An nicht ganz so frostigen Tagen können sich Hühner problemlos im Freien aufhalten. Um den Auslauf schneefrei zu halten, können Sie einen Teilbereich mit einer Folie abdecken. Achten Sie auf eine gute Befestigung der Folie, sodass diese nicht davonfliegen kann. Der Boden des Auslaufs sollte mit Einstreu gepolstert werden. Die Kälte wird effektiv abgehalten. Stroh, Heu und Holzhäcksel sind isolierend und laden die Tiere außerdem zum Picken und Scharren ein. Bringen Sie eine Sitzstange in einem überdachten Bereich vom Auslauf an, dann können sich die Tiere dort gemeinsam hinsetzen und kuscheln. Der Zugang zum Stall sollte stets offen sein, sodass sich die Tiere aussuchen können, ob sie sich im Freien oder im Hühnerstall aufhalten möchten. Die meisten Tiere gehen abends, wenn es dunkel wird, automatisch in den Stall und Sie können anschließend die Türe verschließen. Kontrollieren Sie den Zaun regelmäßig auf defekte beziehungsweise abstehende Stellen. Achten Sie darauf, dass alle Behausungen winterfest sind und stellen Sie ausrechend Nahrung zur Verfügung. Der Grundumsatz ist höher, weswegen die Tiere auch im Außenbereich Futter finden müssen.
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