Krankheiten & Milbenbefall bei Hühnern

Hühner unterscheiden sich in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Vor allem asiatische Hühnerrassen weisen eine höhere Resistenz auf und sind beispielsweise von der gefürchteten Marek-Krankheit seltener betroffen. Schutzimpfungen dienen als vorbeugende Maßnahme gegen verschiedene Erkrankungen, ein 100-prozentiger Schutz besteht allerdings nicht. Im Folgenden finden Sie eine Vorstellung von häufigen Krankheiten, inklusive des weit verbreiteten Milbenbefalls. Für alle Krankheiten gilt, dass eine der besten Vorbeugungen eine hohe Hygiene ist. Sie hilft dabei, die Ausbreitung von Erkrankungen innerhalb der Hühnerbestände zu verringern.

Milbenbefall – Oftmals kann er nicht verhindert werden

Rote Vogelmilbe

Milbenbefall ist eines der größten Probleme bei der Hühnerhaltung. Die Parasiten sind nur schwer aus dem Stall zu entfernen und es besteht stets die Gefahr eines erneuten Befalls. Zu den am weitesten verbreiteten Milbenarten gehört die Rote Vogelmilbe. Sie führt zu Juckreiz, Ausschlägen und entzündeten Stellen. Problematisch ist für die Hühner zudem die Schwächung des Immunsystems, sodass die Tiere anfällig für weitere Krankheiten werden. Vor allem bereits geschwächte Tiere oder Küken können an den Folgen sterben.

In den meisten Fällen kommt es bei einem mäßigen Befall zu einer Reduktion der Legeleistung und zu eitrigen und aufgekratzten Stellen an der Haut. Bemerken Sie den Befall, dann müssen Sie einen Tierarzt zu Rate ziehen, welcher die betroffenen Tiere behandelt. Gesunde Tiere müssen separiert werden, um sie zu schützen. Vermeiden Sie den Kontakt mit kontaminierten Stellen im Gehege, da die Milben auch auf den Menschen übergehen können. Es kommt in diesem Fall zu Ausschlägen und Reizungen. Der Stall muss gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Im Fachhandel werden verschiedene Präparate angeboten, die jedoch starke Gifte enthalten.

Je nach Intensivität des Befalls können Sie verschiedene Hausmittel ausprobieren. In vielen Fällen hat sich eine Mischung aus Wasser, Spülmittel und Essig bewährt. Wichtig ist, dass Sie alle Ritzen säubern, da bereits ein Nest ausreichend ist, um zu einem erneuten Befall zu führen. Milbenbefall können Sie nur durch eine hohe Hygiene vorbeugen, weswegen Sie den Stall und das Gehege regelmäßig säubern sollten. Selbst wenn sich der Befall nicht vollständig vermeiden lassen sollte, dämmen Sie dennoch das Ausmaß und somit die Folgen ein.

Welche Krankheiten treten bei Hühnern häufig auf?

Augenentzündungen:

Durch eine unzureichende Stallbelüftung steigt der Ammoniakgehalt in der Luft an. In der Folge kann es zu einer Entzündung der Augen der Hühner kommen. Ein zu feuchtes Einstreu erhöht die Gefahr. Als erste Hilfemaßnahme können Sie die Augen mit Kamillentee abtupfen. In schlimmen Fällen oder wenn keine schnelle Besserung eintritt, muss ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Ballengeschwüre:

Kommt es zu Verletzungen an den Füßen, dann können eitrige Stellen entstehen. Es bilden sich geschwürartige Verdickungen, die nur durch einen Arzt behandelt werden können. Um diese Situation zu vermeiden, sollten Sie alle scharfkantigen Dinge aus dem Stall entfernen. Achten Sie darauf, dass die Sitzstangen keine spitzen Stellen besitzen und entfernen Sie Äste, Stäbe und ähnliche Dinge.

Marek-Krankheit:

Bei der Mareksche Krankheit handelt es sich um eine Seuche, die meldepflichtig ist. Sie wird durch Vogelmilben, Flöhe aber auch kontaminierte Gegenstände übertragen. Jungtiere bis zu einem Alter von 13 Wochen sind besonders anfällig, aber auch alle übrigen Tiere können sich mit der Krankheit anstecken. Bleibt die Erkrankung unentdeckt, dann kann sie sich innerhalb weniger Wochen auch in größeren Hühnerbeständen vollständig ausbreiten. Sie bemerken die Krankheit durch Lähmungserscheinungen und Koordinationsschwierigkeiten. Separieren Sie umgehend das Tier und ziehen sie einen Tierarzt zu Rate. Um der Krankheit vorzubeugen, wird eine Schutzimpfung im Küken-Alter empfohlen.

Muss ich Krankheiten melden?

Tierarzt Spritze

Im Bereich der Hühnerhaltung existieren verschiedene Krankheiten, die meldepflichtig sind. Es handelt sich hierbei um besonders gefährliche beziehungsweise leicht übertragbare Krankheiten. Einige davon können auch auf den Menschen übertragen werden, wie beispielsweise die Vogelgrippe. Andere wiederum betreffen lediglich Geflügel, führen jedoch zum Tod von kompletten Gruppen. Zu den meldepflichtigen Krankheiten gehört unter anderem die Newcastle-Krankheit. Es existieren neben der Meldepflicht noch weitere gesetzliche Auflagen, wie das Errichten von Sperrgebieten und die Tötung von infizierten Tieren.

Wenn Sie eine Krankheit bei Ihren Hühnern entdecken oder der Tierarzt eine Erkrankung festgestellt hat, dann müssen Sie sich im Einzelfall erkunden, welche Auflagen bestehen und ob es Meldepflicht vorliegt. Ansonsten kann es zur unkontrollierten Ausbreitung der Krankheit sowie zur Anzeige kommen.

5 Tipps für die Hygiene und die Vorbeugung gegen Krankheiten

Tipp 1: Ein mobiler Hühnerstall erleichtert die Vermeidung von Krankheiten. Hühner sorgen durch das Aufpicken und Koten im Außenbereich für das Aufweichen des Bodens und erhöhen somit die Gefahr der Vermehrung von Bakterien und Keimen. Haben Sie die Möglichkeit, den Standort zu wechseln, dann beugen Sie dieser Situation vor.

Tipp 2: Gestalten Sie den Innenbereich des Stalls so, dass er sich leicht reinigen lässt. Entfernen Sie täglich den gröbsten Dreck und planen Sie ein bis zweimal pro Woche eine gründliche Reinigung ein. Säubern Sie Futterstellen und Trinkbehältnisse jeden Tag.

Tipp 3: Bringen Sie Sitzstangen im Stall so an, dass die Hühner nach Möglichkeit nicht die Wände einkoten. Je weiter die Stangen von der Wand entfernt sind, desto geringer ist die Gefahr. Allerdings sollten sich die Stangen auch nicht über der Lauffläche beziehungsweise Aufenthaltsfläche der Hühner befinden.

Tipp 4: Beugen Sie durch Impfungen Krankheiten vor. Gegen verschiedene Krankheiten existieren Impfungen, die einen guten Schutz bieten. Sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an und klären Sie ab, welche Impfungen im Einzelfall zu empfehlen sind.

Tipp 5: Sobald Sie Veränderungen im Verhalten oder Aussehen eines Tieres bemerken, ziehen Sie einen Tierarzt zu Rate. Je länger Sie warten, desto stärker kann sich die Krankheit ausbreiten

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