
Im Freilauf fühlen sich Hühner besonders wohl, da sie die frische Luft, die Bewegungsmöglichkeit und die Sonne nutzen. Allerdings müssen Sie bei der Planung und dem Bau einige Dinge beachten, um die Tiere zu schützen. Die Hauptziele sind die Gesundheit und die Sicherheit der Hühner. Durch geeignete bauliche Maßnahmen erhöhen Sie die Hygiene und mittels eines Zaunes halten Sie Feinde fern. Nur wenn alle Details bei der Planung des Außengeheges stimmig sind, kann der Bau gelingen. Wir haben für Sie 5 Tipps zusammengestellt, die Sie für den Freilauf in jedem Fall berücksichtigen sollten. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Hühnern ein artgerechtes Leben bieten und die Ratschläge am besten umsetzen können.
Tipp 1: Unterteilen Sie den Freilauf in zwei verschiedene Bereiche
Ist genügend Platz vorhanden, dann sollten Sie den Freilauf in zwei separate Bereiche aufteilen. Zäunen Sie beide Seiten einzeln ein und schaffen Sie eine Verbindungstür. Die Hühner werden nun zunächst einmal in einem der beiden Bereiche gehalten. Durch das Scharren, Picken und Koten wird der Boden stark beansprucht und es fällt schwer, die Hygiene auf einem hohen Niveau zu halten. Nach einer gewissen Zeit, welche von der genauen Größe des Areals und der Anzahl der Tiere abhängig ist, ziehen die Hühner in den zweiten Bereich des Freilaufs um. Der erste Bereich wird gründlich gesäubert und der Boden kann sich erholen. Die Vorteile der separaten Areale im Freilauf liegen in der Verbesserung der Hygiene und in der Regeneration des Bodens. Es ist von Vorteil, den Hühnerstall so zu platzieren, dass er von beiden Arealen aus erreicht werden kann. In diesem Fall müssen Sie beim Umzug der Tiere keine baulichen Veränderungen am Hühnerhaus vornehmen. Ein mobiler Hühnerstall kann verschoben werden, was in diesem Punkt eine größere Flexibilität bietet.
Tipp 2: Integrieren Sie in den Freilauf verschiedene Untergründe
Der Boden des Freilaufs sollte vielfältig gestaltet sein. Sie bieten den Tieren dadurch die Möglichkeit, die Vorteile der unterschiedlichen Bodenarten zu nutzen. Rasen ist ein natürlicher und weicher Untergrund, der von den Tieren gerne angenommen wird. Sie finden Würmer und Insekten im Boden und sind durch die Suche beschäftigt. Des Weiteren können Gräser und Kräuter aufgenommen werden. Allerdings weicht der Boden schnell auf und das Gras wird durch das Picken geschädigt. Beton und Stein haben den Vorteil, dass Sie die Krallen abschleifen und somit kürzen. Das stetige Laufen über den harten Untergrund trägt zur Krallenpflege bei und ist daher notwendig. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Pflege eines gepflasterten Bodens. Er ist schnell gekehrt und kann mit Wasser behandelt werden. Die Hygiene auf Beton und Stein ist besser als die Hygiene auf Rasen. Auf einem Kiesbett können Sie mit dem Gartenschlauch den Boden abspritzen. Büsche und Bäume bieten Schatten und werden von den Hühner zudem gerne als Scharrplätze genutzt.
Tipp 3: Schaffen Sie Bereiche mit Sand und lockerer Erde
Das Sandbad ist für Hühner sehr wichtig. Sie pflegen ihr Federkleid und befreien sich von Milben. Wenn Sie im Freilauf Bereiche mit Sand oder lockerer Erde schaffen, so fördern Sie die Gesundheit der Tiere. Da die Hühner beim Scharren einem natürlichen Trieb folgen, kann es passieren, dass sie ohne eine Sandkiste ein Loch scharren, um dieses zum Baden zu nutzen. Meistens ist der gewählte Platz ungünstig. Ohne das regelmäßige Sandbad sind die Hühner anfälliger für Hautkrankheiten. Für das Sandbad heben Sie eine Grube von rund 40 Zentimeter Tiefe aus. Die Fläche sollte rund 1 m x 1 m betragen. Mischen Sie dem Sand Kalk und Holzkohle bei. Feiner Sand ist besonders wirkungsvoll, da er an alle Stellen des Federkleides gelangt. Bauen Sie eine Überdachung der Sandkiste, um Regen abzuhalten. Die Überdachung ist für alle wichtigen Bereiche, wie Futterschalen und Trinkgefäße notwendig. Futterstellen müssen gegen die Witterung geschützt werden. Sie können die Futterstelle und das Sandbad gemeinsam überdachen, müssen jedoch einige Punkte beachten. Da die Hühner nach dem Sandbad häufig koten, sollte sich die Futterstelle nicht am Ausgang des Sandbades befinden.
Tipp 4: Der Freilauf sollte Schattenplätze und Sonnenplätze beinhalten
Da die Tiere sich im Freilauf einen Großteil des Tages aufhalten, ist die Sonnenstrahlung ein wichtiges Thema. Der Außenbereich sollte sowohl Sonnenplätze als auch Schattenplätze bieten. Hühner genießen Sonnenbäder, können jedoch nicht die komplette Zeit über in der Sonne ausharren. Sie müssen sich im Schatten abkühlen können. Schatten kann durch Pflanzen oder Gebäude geschaffen werden. Es entstehen gleichzeitig Verstecke für die Hühner, welche ihnen Schutz bieten. Sollten Feinde in den Freilauf eindringen, so werden die Hühner die Schutzbereiche nutzen. Ist ein Hahn in der Gruppe enthalten, so wird er versuchen, seine Hühner zu verteidigen. Durch kleine Häuser und Unterstände bieten Sie die Tieren Versteckmöglichkeiten und Schutz vor der Witterung. Je verwinkelter der Freilauf ist, desto mehr Schutz finden die Tiere. Beachten Sie jedoch, dass sich das Areal gut reinigen lassen und in allen Ecken zugänglich sein muss.
Tipp 5: Zäunen Sie den Freilauf ein
Das Einzäunen des Freilaufs ist aus zwei verschiedenen Gründen notwendig: Zum einen verhindern Sie die Flucht der Hühner, zum anderen schützen Sie die Tiere vor Feinden. Die meisten Hühner haben nicht das Bestreben zu fliehen. Kommt es jedoch zu Streitigkeiten untereinander und erschrecken sich die Tiere, so können sie instinktiv hochfliegen und versehentlich einen zu niedrigen Zaun überfliegen. Für mittelschwere Rassen sollte eine Mindesthöhe von 1,80 Meter eingehalten werden. Um Feinde abzuhalten, ist diese Höhe jedoch zu niedrig. Achten Sie darauf, keine Sprung- und Kletterhilfen für Katzen und andere Raubtiere zu erzeugen. Der Freilauf sollte rundum abgesichert werden und ist im Idealfall nach oben abgeschlossen. Vögel haben somit keine Chance, in das Gehege einzudringen. Hühnernetze sind schnell und einfach angebracht, halten jedoch Marder nicht ab. Sie sind gegen Vögel wirksam, müssen allerdings mit einer entsprechenden Unterkonstruktion angebracht werden. Eigenbauten aus Kaninchendraht und Maschendraht sind teurer, jedoch robuster.
Fazit
Wenn Sie einen Hühnerstall kaufen möchten, sollten Sie daran denken, den Tieren reichlich Auslauf zu bieten. Ein Freilauf empfiehlt sich immer, vorausgesetzt natürlich, dass genügend Platz verfügbar ist. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren 5 Tipps einige Ideen offenbaren konnten.
Antworten